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Museum Gillhoff-Stuv

Die Gillhoff-Stuv ist eine ständige Ausstellung zu Leben, Werk und Wirkung von Johannes Gillhoff und zur Migrationsgeschichte. In einem Klassenraum der 1866 erbauten Dorfschule wurde 1992 durch die Gemeinde und die ein Jahr später gegründete Johannes Gillhoff Gesellschaft e. V. das Memorialmuseum eingerichtet. Bilddokumente, Briefe, Manuskripte, Werkausgaben und Sachzeugen, unter anderem Gillhoffs Spazierstock, sein Zigarrenetui und seine Briefwaage sowie sein Schreibtisch aus dem Jahr 1896, an dem er vermutlich die Manuskripte zu „Bilder aus dem Dorfleben“, „Zur Sprache und Geschichte des Kleinen Katechismus“ und „Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer“ schrieb, werden gezeigt.

 

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Dokumentation zur Migrationsgeschichte. Während der Amtszeit von Vater Gillhoff als Lehrer in Glaisin sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etwa 350 Frauen, Männer und Kinder in den Streben nach eigen Hüsung und eigen Land von Glaisin nach Nordamerika ausgewandert. In der Ausstellung wird über die Ursachen der Auswanderung, über die Auswanderer und Nachkommen ehemaliger Glaisiner in den USA informiert. Seit 1992 sind durch die Gillhoff-Stuv schätzungsweise 12.000 interessierte Bürger aus dem In- und Ausland geführt worden.

 

Auch wenn zwischenzeitlich mal dieses und jenes Ausstellungsstück dazukam und auch handwerklich immer wieder ausgebessert wurde, war eine gründliche Sanierung der Räume und Neugestaltung der Ausstellung nötig geworden.

 

Natürlich gab es die Überlegung dazu auch schon 1998/99 in Vorbereitung zur Teilnahme des Gillhoff-Dorfes an der Weltausstellung Expo 2000, als Glaisin sich im weltweiten Projekt „Dorf 2000“ zentral in Hannover und dezentral vor Ort präsentieren durfte.

 

So war es also naheliegend, dass der Vorstand der Johannes Gillhoff Gesellschaft dem Vorschlag folgte, 2009 durch die Stadt Ludwigslust einen Antrag zur Förderung aus dem Leader-Programm der Europäischen Union zu stellen, um diesen langgehegten Wunsch zu erfüllen.

 

Im Sommer 2009 kam der Bewilligungsbescheid, die Gillhoff-Stuv von Grund auf zu erneuern. Im Einzelnen wurden folgende handwerkliche Leistungen ausgeführt:

  1. Sanierung Fußboden
  2. Malerarbeiten
  3. Installationslichtband und allgemeine Beleuchtung
  4. 7 neue Vitrinen
  5. Aufarbeitung von Gillhoffs Schreibtisch
  6. Hinweistafeln im Außenbereich

 

Das Ausstellungskonzept wurde unter aktiver Beteiligung von Mitgliedern der Gillhoff Gesellschaft und der Genealogischen Gesellschaft entwickelt.

 

Die gesamte Ausstellung hat ein einheitliches, qualitativ hochwertiges Design. Durch umfangreiches Bild- und Schriftmaterial in den Vitrinen und an den Wänden, thematisch logisch nach den Schwerpunkten geordnet, gelingt es auch Uneingeweihten einen guten Einblick in Leben und Werk von Johannes Gillhoff und in die Auswandererbewegung der Griesen Gegend zu bekommen.

 

Seit dem 16. Januar 2010, dem 80. Sterbetag des Schriftstellers, steht die Gillhoff-Stuv wieder allen in- und ausländischen Besuchern offen und zwar in sehr attraktiver Aufmachung.

 

Die Gillhoff-Stuv ist ganzjährig geöffnet. Führungen nach Anmeldung: Tel. Jürgen Behrends (03 87 54) 2 00 04 oder Hartmut Brun (03 87 58) 3 54 26.

 

Anschrift: Johannes Gillhoff Gesellschaft e. V., Lindenstraße 6, 19288 Glaisin.